80 Jahre Kriegsende

Erinnerung und Aufarbeitung in der Volkshochschule

Im Jahr 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Aus diesem Anlass widmet sich die Volkshochschule (vhs) mit einer Reihe von Veranstaltungen der Erinnerung, Aufarbeitung und Reflexion dieses historischen Wendepunkts. Durch Vorträge, Ausstellungen und Exkursionen wird ein differenzierter Blick auf die Ereignisse geworfen, die unsere Geschichte nachhaltig prägten.

Den Auftakt macht die Ausstellung "Frauen im Widerstand", die vom 5. Mai bis zum 2. Juni im vhs-Gebäude zu sehen ist. Sie beleuchtet das oft vergessene Engagement mutiger Frauen, die sich gegen das NS-Regime stellten. Sie halfen Verfolgten, verteilten regimekritische Schriften oder organisierten Widerstandsnetzwerke. Die Ausstellung präsentiert sowohl bekannte als auch weniger bekannte Akteurinnen aus verschiedenen sozialen und politischen Hintergründen.

Am 12. Mai um 19:00 Uhr gibt der Vortrag "Als der Frieden kam" einen Einblick in die Geschehnisse in Taufkirchen nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen am 1. Mai 1945. Der Heimatpfleger Michael Müller zeichnet ein Bild dieser historischen Wende und zeigt, wie der Alltag der Bevölkerung durch den plötzlichen Frieden geprägt wurde.

Eine besondere Stadtführung erwartet die Teilnehmer am 16. Mai um 15:00 Uhr mit "Die Münchner Möhlstraße als Zentrum jüdischen Lebens". Historikerin Lilly Maier erläutert, wie sich das Gebiet um die Möhlstraße nach Kriegsende zu einem wichtigen Anlaufpunkt für jüdische Holocaust-Überlebende entwickelte. Die Besatzungsmächte nutzten die dortigen Villen zur Unterbringung humanitärer Organisationen, wodurch die Straße zu einem Zentrum der Sche'erit ha-Pleta ("Rest der Geretteten") wurde.

Ein weiterer zentraler Programmpunkt ist die Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Dachau am 17. Mai. Zwischen 14:00 und 16:30 Uhr führt Lilly Maier durch das ehemalige Konzentrationslager, in dem bis 1945 fast 200.000 Menschen inhaftiert waren. Der Rundgang bietet Einblicke in die Struktur des Lagers und erzählt die Geschichten bekannter Häftlinge wie Max Mannheimer und Georg Elser.

Die Rolle mutiger Frauen während der Shoa steht im Mittelpunkt des Vortrags "Mutige Frauen – Die vergessenen Helferinnen und Retterinnen von Juden" am 20. Mai um 19:00 Uhr. Lilly Meaier erläutert, warum die Taten vieler weiblicher Retterinnen in der Erinnerungskultur oft unbeachtet blieben, obwohl sie eine entscheidende Rolle spielten.

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe gibt es am 26. Mai den Vortrag "Frauen im Widerstand", der sich auf die begleitende Ausstellung bezieht. Eine der Kuratorinnen stellt die portraitierten Frauen vor und gibt spannende Einblicke in ihre Geschichten und ihren Kampf gegen das NS-Regime.

Mit diesen Veranstaltungen bietet die vhs eine eindrucksvolle und vielschichtige Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Die Erinnerung an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs bleibt eine mahnende Aufgabe – und zugleich eine Chance, Lehren für die Zukunft zu ziehen.

Weitere Infos an der vhs Taufkirchen unter 089-6145140

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