Kursbeschreibung

zur gesellschaftlichen Transformation

Jenseits der mütterlichen Liebe

Wir alle leben in Familien. Vielleicht ist Familie das wichtigste und widerstandsfähigste Prinzip unserer sozialen Welt. Unabhängig von den Veränderungen in unserem Arbeits- und Alltagsleben bleibt die Familie ein zentraler Anker unserer Gesellschaft.

Die Erfahrungen mit Home-Office und Home-Schooling (gleichzeitig!) während der Pandemie haben die enorme Belastbarkeit, aber auch die Grenzen familiärer Strukturen offengelegt. Es wurde deutlich, dass wir ohne die Mehrbelastung der Familien nicht durch diese Krise gekommen wären. Was ist, wenn dies nicht nur für Ausnahmesituationen gilt, sondern für alle großen gesellschaftlichen Transformationen?

Es gilt zu untersuchen, wie sich die Politik auf möglicherweise zerstörerische Weise auf die Leistungsfähigkeit von Familien verlässt und sie damit immer häufiger überfordert. Es gilt auch zu hinterfragen, ob es ausreicht, sich auf die oft zitierte "mütterliche Liebe" zu berufen, um immer mehr politische Herausforderungen zu bewältigen.

Ist es notwendig das Verhältnis zwischen Privatsphäre und Politik neu zu organisieren? Der Vortrag plädiert für einen Paradigmenwechsel: Wir sollten die Familien politisch auf Augenhöhe mit den Unternehmen holen, ihre zentrale politische Rolle anerkennen und Veränderungsdruck von den Familien zur Politik verschieben.